Mit dem Übergang in die Hauptstufe beginnt die Vorbereitung auf das Erwachsenwerden. Dies wird in der Berufsorientierungsstufe fortgesetzt. Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereitet.
Die Haupt- und Berufsorientierungsstufe ist organisatorisch als eine zusammenhängende Einheit zu sehen, wenngleich in den Stufen unterschiedliche Schwerpunkte gelegt werden.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler die Mittelstufe durchlaufen haben, wird auf dem zuvor Gelernten in der Hauptstufe aufgebaut. Diese umfasst z.Z. vier Klassen. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einer größtmöglichen Selbstständigkeit geführt werden. Deshalb wird spätestens ab der Hauptstufe die Klassengemeinschaft geöffnet und die Kulturtechniken (Deutsch und Mathematik) werden zumeist in Kooperation mit jeweils zwei bis drei Nachbarklassen unterrichtet. Diese leistungshomogeneren Gruppen erfordern von den Jugendlichen ein Sich-Öffnen und erweitern ihren Erfahrungsraum innerhalb der Schulgemeinde. Ein wöchentliches AG-System mit unterschiedlichen Angeboten verfolgt das gleiche Ziel.
In vielen Klassen findet bereits in der Hauptstufe der sogenannte Portfoliounterricht statt, der den Schülerinnen und Schüler ermöglicht im Rahmen dieser Unterrichtsform mitzuentscheiden, was sie gerne lernen möchten. Dies sind häufig Fähig- und Fertigkeiten aus dem Bereich der Hauswirtschaft bzw. der alltäglichen Lebensführung, aber z.T. auch sehr individuelle Wünsche, die für alle Schülerinnen und Schüler einer Klassengemeinschaft nicht in Frage kämen (z.B. ein Basisvokabular in Englisch zu lernen).
Um die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, ist die Durchführung des wöchentlichen Klassenrats ab dieser Stufe obligatorisch. Hier können demokratische Prozesse geübt, soziales Miteinander besprochen und reflektiert und auch Wünsche, die die Klassengemeinschaft betreffen, eingebracht werden.
Mit dem Übergang in die Berufsorientierungsstufe (z.Z. sieben Klassen) wird das Augenmerk bei jeder Schülerin und jedem Schüler auf die Zeit nach der Schulzeit gelenkt. Kompetenzbereiche wie „Arbeit und Beschäftigung“, „Bewegung und Mobilität“, „Selbstversorgung“ mit seinen Erfahrungsfeldern „Wohnen“ (Siehe „Ihr Kind wird erwachsen, ab S. 12) und „Freizeit- und Erholungsaktivitäten“, „Gesundheitsvorsorge“ mit dem Erfahrungsfeld „Sexualität“ u.a. gehören zu zentralen Themen innerhalb dieser Stufe.
Gleichzeitig werden den Schülerinnen und Schülern in dieser Stufe Praktika in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und / oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt angeboten.
Ferner werden die Schülerinnen und Schüler durch neue Unterrichtsmodelle in kleinen Schritten an die Arbeitswelt nach der Schulzeit („Ihr Kind wird erwachsen, ab S. 8) gewöhnt. An sogenannten Werkstatttagen arbeiten sie wöchentlich einen ganzen Tag lang in klassenübergreifend gebildeten Gruppen mit einem Werkstoff bzw. zu einem Thema, z.B. Holzbearbeitung, textiles Gestalten, Gartenarbeit, Kochen usw. Dabei trainieren sie Schlüsselkompetenzen wie Ausdauer, Konzentration, Genauigkeit, mit Stress umgehen, Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit usw.
Auch im Rahmen der jährlich stattfindenden Schulhofprojektwochen wird die Arbeitswelt „simuliert“. In den letzten Jahren wurde im Rahmen dieser Wochen der Schulhof durch Schülerhände umfangreich umgestaltet. Neue Spielgeräte wie ein Bodentrampolin, ein großes Klettergerüst, ein Haus zur Unterbringung von Spielgeräten usw. wurden aufgestellt.